Die Liste der Internationalen Altkatholikenkongresse enthält alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge. Ein Internationaler Altkatholikenkongress ist eine mehrtägige Zusammenkunft primär altkatholischer Christen, der in einem mehrjährigen Turnus (meistens 4 Jahre) stattfindet. Sehr oft ist auch eine Sitzung der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz (der Utrechter Union) mit einem Kongresstermin verbunden.
Geschichtliche Entwicklung
Die meisten altkatholischen Kirchen entstanden im Protest gegen das am I. Vaticanum 1870 verkündete Unfehlbarkeitsdogma. Die grundlegende Kirchenordnung wurde auf den Altkatholikenkongressen in München 1871, Köln 1872 und Konstanz 1873 gefasst. Die ersten drei Kongresse hatten durch die Anwesenheit orthodoxer und anglikanischer Beobachter bereits einen internationalen Charakter, die sechs weiteren Kongresse bezogen sich thematisch jedoch vor allem auf Belange der altkatholischen Kirche in Deutschland (amtlich: Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland). Durch den Zusammenschluss der altkatholischen Landeskirchen mit dem seit 1723 von Rom getrennten Erzbistum Utrecht und die in diesem Zusammenhang – im Jahr 1889 – erfolgte Gründung der Utrechter Union der Altkatholischen Kirchen wurden die Versammlungen (wieder) zu einem internationalen Forum umgestaltet.
Der im Jahr 1890 abgehaltene 10. Altkatholikenkongress wurde somit zugleich als 1. Internationaler Altkatholikenkongress einberufen. Die altkatholischen Bischöfe nehmen seitdem an allen Kongressen teil, oft wird auch eine Sitzung der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz mit dem Kongresstermin verbunden.
Hinsichtlich der Schreibweise gibt es im deutschen Sprachraum die Formen mit und ohne Bindestrich, daher Internationaler Alt-Katholikenkongress sowie Internationaler Altkatholikenkongress beziehungsweise darüber hinaus Alt-Katholiken und Altkatholiken. Die Selbstbezeichnung in der Schweiz lautet Christkatholiken.
Organisation
Der Internationale Altkatholikenkongress, abgekürzt IAAK, ist zwar fester Bestandteil des Altkatholizismus, besitzt aber keinen kirchenamtlichen Charakter. Ein Altkatholikenkongress findet in der Regel alle vier Jahre statt und bildet ein umfassendes Forum aus Laien und Theologen aus allen altkatholischen Kirchen. Weiter entsenden auch andere Kirchen ihre Beobachter.
Jeder einzelne Altkatholik kann ordentliches Mitglied mit Stimmrecht sein, außerordentliches Mitglied jeder Angehörige einer christlichen Kirche. Die IAAK dienen der freien Zusammenarbeit der altkatholischen Kirchen und der Förderung der Beziehung in der Ökumene. Gemäß den Statuten von 1913, revidiert 1961, oblag früher die Vorbereitung und Einberufung einem Ständigen Kongressausschuss, der Präsident war ein Laie. Nachdem das Statut fast 100 Jahre lang in Geltung war, kam es mit Beschluss der Internationalen Bischofskonferenz von 2011 zu einer Reform. Der bisherige Kongressausschuss wurde aufgelöst und die Organisation neu geordnet.
Seit 2011 ernennt die als „Gastgeber“ fungierende Landeskirche einen so genannten Ortsausschuss, dieser wird durch bis zu zwei internationale Mitglieder ergänzt. Diesem Ortsausschuss obliegt die ganze Durchführung des Kongresses. Das jeweilige Thema wird von der Bischofskonferenz und dem Ausschuss gemeinsam festgelegt.
Beim 32. Internationalen Altkatholikenkongress 2018 in Wien nahmen über 350 Personen teil.
Liste der Altkatholikenkongresse
Weblinks
- Offizielle Homepage: 33. Internationaler Alt-Katholikenkongress 2022 in Bonn (Deutschland)
- Offizielle Webseite der Utrechter Union der Altkatholischen Kirchen