Irsingen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gerolfingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Irsingen hat eine Fläche von 2,783 km². Sie ist in 283 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9835,23 m² haben. Die Sportanlagen von Aufkirchen liegen in der Gemarkung Irsingen.

Geografie

Das Dorf ist unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Lohfeld genannt. Etwas weiter nordwestlich befindet sich der Römerpark Ruffenhofen. Unmittelbar östlich des Ortes entspringt der Schagertsgraben, ein rechter Zufluss der Wörnitz. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Frankenhofen (1,7 km südwestlich) bzw. an Aufkirchen vorbei nach Gerolfingen zur Staatsstraße 2218 (2 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft zur Kreisstraße AN 47 bei Himmerstall (1,7 km südlich).

Geschichte

Wahrscheinlich fand eine erste Besiedelung zur Zeit der Alemannen statt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1053 als „Ursingen“, womit es der älteste Gemeindeteil der Gemeinde Gerolfingen ist.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Irsingen 25 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Die Fraisch war umstritten. Sie wurde sowohl vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen als auch vom oettingen-spielbergischen Oberamt Aufkirchen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte sie auf ihren Gütern geltend machen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft war strittig zwischen dem Kastenamt Wassertrüdingen und dem Oberamt Aufkirchen. Grundherren waren

  • Brandenburg-Ansbach (Verwalteramt Auhausen: 1 Söldengütlein; Kastenamt Wassertrüdingen: 1 Gütlein, 1 Haus; Bürgermeister und Rat Wassertrüdingen: 1 Hofgut, 1 Lehengut),
  • Oettingen-Spielberg (Oberamt Aufkirchen: 2 Sölden, 2 Halbhäuser),
  • Herzogtum Württemberg (Oberamt Weiltingen: 9 Anwesen),
  • Reichsstadt Dinkelsbühl (Katholische Kirchenpflege: 1 Gut; Ratsamtspflege: 1 Gut; Reichalmosenpflege: 1 halbes Hofgut, 2 Viertelhofgüter)
  • Deutscher Orden (Obervogteiamt Oettingen: 1 Sölde),
  • Freieigen: 1 Gütlein.

Infolge des Gemeindeedikts wurde Irsingen 1809 dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Aufkirchen zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Irsingen. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Mediatuntergericht Aufkirchen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Oettingen (1850 bis 1919 Rentamt Wassertrüdingen, 1919 in Finanzamt Wassertrüdingen umbenannt, 1932–1973 Finanzamt Gunzenhausen, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung und Gerichtsbarkeit ging 1819 auf das Herrschaftsgericht Oettingen diesseits der Wörnitz über, von 1820 bis 1848 war das Herrschaftsgericht Mönchsroth zuständig, das 1848 in eine Gerichts- und Polizeibehörde umgewandelt wurde, die 1850 erlosch. Ab 1850 lag die Gerichtsbarkeit beim Landgericht Wassertrüdingen (1879 in das Amtsgericht Wassertrüdingen umgewandelt), von 1956 bis 1970 war das Amtsgericht Gunzenhausen zuständig und von 1970 bis 1973 das Amtsgericht Dinkelsbühl, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist. Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1938 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Irsingen an den Landkreis Ansbach. Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 2,777 km². Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Januar 1972 nach Gerolfingen eingemeindet.

Bau- und Bodendenkmäler

  • Haus Nr. 11: Ehemaliges Gasthaus, zweigeschossiger massiver Putzbau mit steilem Satteldach, bez. 1837.
  • Vicus und Gräberfeld der römischen Kaiserzeit, Siedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung, der jüngeren Latènezeit und des Frühmittelalters.
  • Siedlung der Bronze- und Urnenfelderzeit.
  • Mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Altort von Irsingen.
  • Siedlung vor- und frühgeschichtlicher oder mittelalterlicher Zeitstellung.
  • Befestigung der Bronze- und Urnenfelderzeit und Burgstall des frühen Mittelalters sowie Freilandstation des Mesolithikums, Siedlung des Neolithikums, Bestattungsplatz der Bronzezeit und frühmittelalterlicher Friedhof.
  • Bestattungsplatz der Glockenbecherkultur.
  • Siedlung vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung.
  • Schanzenanlage vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung, Freilandstation des Mesolithikums.
  • Siedlung des Frühmittelalters.
  • Abgegangene mittelalterliche Marienkirche.

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannis (Aufkirchen) gepfarrt. Die Katholiken sind nach Mariä Himmelfahrt (Hirschbrunn) gepfarrt.

Kultur

Sehenswürdigkeiten

  • In Irsingen befindet sich das Segelfluggelände Irsingen.
  • Geführte Wanderungen durch Streuobstwiesen führen über das Ortsgebiet des Dorfes.
  • Der Hesselberg liegt in unmittelbarer Umgebung.

Vereine und Veranstaltungen

  • Die Freiwillige Feuerwehr Irsingen besteht seit 1898 und betreibt ihre Jugendfeuerwehr.
  • Zu den alljährlichen Festen und Veranstaltungen des Dorfes gehören die Anfertigung und das Aufstellen des Maibaums sowie der Weihnachtsmarkt und das Starkbierfest.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Irsingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 35 (Digitalisat). 
  • August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 158. 
  • Georg Paul Hönn: Ihrsingen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 344 (Digitalisat). 
  • Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8. 
  • Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, OCLC 935210351, S. 447 (Digitalisat). 

Weblinks

  • Geschichte der Ortsteile > Irsingen. In: gerolfingen.de. Abgerufen am 26. Juni 2023. 
  • Irsingen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
  • Irsingen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
  • Irsingen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


Irsingen Bürgerversammlung Wo ist Platz für das Vereinsheim in Irsingen?

Gerolfingen Fränkischer WasserRadweg

SpielplatzNeubau in Irsingen/Gerolfingen Viele schaffen mehr

Irsingen (Gerolfingen) GenWiki

Irslingen Das Wohlfühldorf