Der Große Preis der Schweiz 1952 (offiziell XII. Grosser Preis der Schweiz) fand am 18. Mai auf der Rennstrecke Bremgarten bei Bern statt und war das erste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1952.
Bericht
Hintergrund
Der Große Preis der Schweiz 1952 war das erste Rennen, das nach dem neuen Formel-2-Modus ausgetragen wurde, da sich in der Formel 1 nicht genügend Wettbewerber einfanden. Die Entwicklungsmöglichkeiten des Alfa Romeo 159 waren weitgehend ausgeschöpft und für die Neukonstruktion fehlte das Geld. Daher zog sich das Team aus der Formel 1 zurück. Desgleichen taten Talbot und Gordini, so dass Ferrari als einziges wettbewerbsfähiges Team zurückgeblieben wäre. B.R.M.‘s Fahrzeug war noch nicht ausgereift. Die Austragung der Fahrerweltmeisterschaft nach den Regeln der Formel 2 bedeutete langsamere Rundenzeiten, aber auch deutlich größere Starterfelder. Die Renndistanz wurde gegenüber dem Vorjahr von 42 auf 62 Runden erhöht, das Preisgeld für den Sieger betrug 7.000 sFr.
Favorit war dennoch Ferrari. In Bern trat das Team jedoch ohne seine Nummer 1 Alberto Ascari an, der sich in Indianapolis versuchte, einem der wenigen Versuche, das Rennen irgendwie in die Fahrerweltmeisterschaft zu integrieren. Durch die Große Zeitspanne der Trainingszeiten in den USA war es Ascari nicht möglich, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen. So trat Ferrari mit Giuseppe Farina, Piero Taruffi und André Simon als Ersatz für den bei einem Verkehrsunfall verletzten Luigi Villoresi an. Der Schweizer Rudolf Fischer fuhr einen vierten Wagen. Maserati hatte ursprünglich vor, zwei Fahrzeuge für den amtierenden Weltmeister Juan Manuel Fangio und José Froilán González zu melden, jedoch waren die Fahrzeuge noch nicht fertig.
Mit Farina (einmal) trat ein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
Wie erwartet wurde das Training von Ferrari dominiert. Farina sicherte sich mit 2,6 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Taruffi die Pole-Position. Seine Zeit war aber über 11 Sekunden langsamerer als die von Fangio im Vorjahr. Robert Manzon im Gordini komplettierte die erste Reihe.
Rennen
In einem Sportwagenrennen war zuvor der Vorkriegsstar Rudolf Caracciola schwer verunglückt, was seiner Karriere ein Ende setzte.
Farina setzte seine Pole-Position in die Führung um und zog dem Feld bis zur 17. Runde davon, bevor er mit Zündungsproblemen auf der Strecke stehen blieb. Zuvor war Louis Rosier in Runde 3 aus seinem Wagen geschleudert worden, allerdings ohne Große Verletzungen davonzutragen. Peter Collins und George Abecassis waren mit ihren H.W.M. mit gebrochenen Hinterachsen ausgefallen, was das Team dazu bewog, auch die verbleibenden Fahrer Stirling Moss und Lance Macklin aus Sicherheitsgründen zurückzuziehen.
Durch Farinas Ausfall lag Taruffi vor Simon in Führung. Sobald Farina zu Fuß an die Box zurückkam, wurde Simon in die Box hereingerufen und übergab seinen Ferrari an Farina. In der 51. Runde blieb er aber mit Simons Wagen mit dem gleichen Problem erneut liegen. Durch den Fahrerwechsel auf den dritten Platz zurückgeworfen, konnte er in Runde 35 den vorgefahrenen Jean Behra wieder überholen. Behra hatte ein Problem mit einem gebrochenen Auspuff. Dies hatte zur Folge, dass er zum einen langsamer fuhr, zum anderen einige Boxenhalte einlegen musste, um ihm notdürftig zu reparieren und den Fahrer immer wieder mit Wasser abzukühlen, da es im Cockpit unerträglich heiß wurde. Taruffi fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Es sollte sein einziger Sieg in einem Weltmeisterschaftslauf bleiben.
Meldeliste
Klassifikation
Startaufstellung
Rennergebnis
WM-Stand nach dem Rennen
Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.
Fahrerwertung
Weblinks
- Ergebnisse