Gern ([ɡɛʁn] ) ist ein Gemeindeteil der Stadt Ornbau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Im 18./19. Jahrhundert gab es für den Ortsnamen die Schreibweisen „Gehrn“ bzw. „Gehren“. Die Gemarkung Gern hat eine Fläche von 6,176 km². Sie ist in 768 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8042,27 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Haag, Obermühl, Oberndorf und Taugenroth.
Geographische Lage
Das Dorf liegt einen Kilometer südlich von Ornbau im Nordwesten des Fränkischen Seenlandes in unmittelbarer Nähe des Altmühlzuleiters. Etwa vier Kilometer südlich beginnt der Altmühlsee. Südöstlich des Ortes grenzt das Flurgebiet Gerberin an.
Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Ornbau (1 km nördlich) und zur Kreisstraße AN 55 (0,4 km südwestlich), die nach Mörsach (2,5 km südöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2411 verläuft (0,6 km westlich).
Geschichte
Das Kloster Heilsbronn erwarb dort Wiesen und zwei Anwesen.
Im 16-Punkte-Bericht des heilsbronnischen Vogtamts Merkendorf aus dem Jahr 1616 wurden für Gern 2 Güter angegeben, die dem Verwalteramt Merkendorf unterstanden. Die Anwesen anderer Grundherren wurden nicht aufgelistet. Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 wurde für Gern nur ein Häuslein verzeichnet, das dem Hofkastenamt Ansbach unterstand. Weitere Angaben fehlen.
1800 hatte der Ort 19 Untertansfamilien, davon waren 15 Eichstättisch, 3 Ansbachisch und 1 Crailsheimisch.
1806 kam Gern an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (Anfang des 19. Jahrhunderts) wurde Gern dem Steuerdistrikt Ornbau zugeordnet. Wenig später wurde die Ruralgemeinde Gern gebildet. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden. Spätestens 1840 wurde die Ruralgemeinde Obermühl mit Haag, Oberndorf und Taugenroth in die Ruralgemeinde Gern eingegliedert. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,181 km². Am 1. Januar 1972 wurde sie im Zuge der Gebietsreform nach Ornbau eingemeindet.
Baudenkmal
- Katholische Kapelle
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Gern gibt es vier Bodendenkmäler.
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Jakobus (Ornbau) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Georg (Weidenbach) gepfarrt.
Freizeit
Westlich am Altmühlzuleiter liegt ein Badestrand mit Strandkiosk, Biergarten, Bootsanlegestelle mit Tretbootverleih und weiteren Freizeiteinrichtungen. Zu erreichen ist das Badeufer Gern mit dem Auto über eine Abzweigung von der Staatsstraße 2241 oder mit dem Fahrrad über den Altmühltal-Radweg.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gehrn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 286–287 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Gehren. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 203 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 445 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 61.
Weblinks
- Gern in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Gern in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Gern im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie