Rödensdorf ist ein Stadtteil von Bayreuth im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken. Rödensdorf liegt in der Gemarkung Thiergarten.
Geografie
Das ehemalige Dorf liegt im Tal des Aubachs nordwestlich vom Sophienberg (594 m ü. NHN). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Gesees zur Kreisstraße BT 5 (2,1 km westlich), nach Obernschreez (1,2 km südlich) und nach Destuben (1,5 km nordöstlich). Auf dem Weg nach Gesees steht eine Eiche, die als Naturdenkmal ausgezeichnet ist.
Geschichte
1398 wurde der Ort im Landbuch A erstmals erwähnt. Der Ortsname enthält die Genitivform des altdeutschen Personennamens Hrodin (althochdeutsch hruod: Ruhm) und bedeutet Dorf eines Rodin.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Rödensdorf aus 7 Anwesen (4 Halbhöfe, 2 Halbhöfe mit je 1 Halbsölde, 1 Sölde). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Hofkastenamt Bayreuth.
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Rödensdorf dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Oberkonnersreuth zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Rödensdorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung nach Thiergarten. Am 1. Juli 1976 wurde Rödensdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Bayreuth eingemeindet.
Bau- und Bodendenkmäler
- Das ehemalige Wohnstallhaus Rödensdorf 28 war ein Baudenkmal (Nummer D-4-62-000-432) und gab 2011 den Impuls zur Gründung des Vereins Rettet die Fachwerk- und Sandsteinhäuser. 2016 wurde ein Gutachten zum Erhalt und der Sanierung des Gebäudes erstellt. Der Eigentümer ließ das leerstehende Haus jedoch verfallen und brach 2017 den Kontakt zum Verein ab. Im Februar 2020 fiel nach einem Sturmtief das dritte Fachwerk-Segment aus der Fassade; im Mai 2020 erklärten Denkmalpfleger und Politiker, das Gebäude sei kaum noch zu retten, und sprachen von einem „Multiorganversagen aller Behörden“. Das Gebäude wurde 2023 abgerissen.
- Burgstall (die „Bürg“) auf kleiner Bergkuppe östlich des Ortes. Vermutlich ehemals Walpotensitz. Fast kreisrunde Gesamtanlage vom ca. 30 Meter Durchmesser. Gegen die Hochfläche ursprünglich wohl Graben. Kernhügel nordwestlich abgegraben, im Norden, Westen und Süden umgeben von ca. 15 Meter breitem Zwinger. Mörtelspuren.
Einwohnerentwicklung
Religion
Rödensdorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Marien (Gesees) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Rodensdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 540 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 136.
- Georg Paul Hönn: Rodensdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 287–288 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
- Rödensdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. Dezember 2022.
- Rödensdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. Dezember 2022.
- Rödensdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. Dezember 2022.