Ein Standschaden ist ein Schaden, der entsteht, wenn ein Fahrzeug oder eine Maschine durch langzeitigen Nichtgebrauch oder Vernachlässigung schleichende Veränderung erfährt und Schaden nimmt. Bei Oldtimern kommt dies durch geringe Nutzung oder geringe Pflege vor. Nach langen Standzeiten ist an Fahrzeugen und Maschinen, um nur ein Beispiel zu nennen, mit Flugrost an Eisenteilen zu rechnen. Um Standschäden zu vermeiden, können beispielsweise Bewegungsfahrten unternommen werden.
Typische Standschäden
Bei Kraftfahrzeugen werden fünf häufige Standschäden festgestellt:
- korrodierte oder nicht gängige Bremse (Bremsscheiben, Bremstrommel, Bremssattel, Bremskolben, Bremsleitung)
- rissige oder poröse Reifen (DOT-Nummer)
- rissige oder poröse Gummidichtungen oder Gummimanschetten (Bremse, Antriebswelle, Motor)
- defekte Klimaanlage (Schimmel, Geruch im Innenraum)
- selbstentladende Starterbatterie
Darüber hinaus können folgende Schäden auftreten:
- nichttrennende Kupplung (undichter Kupplungsnehmerzylinder oder Kupplungsgeberzylinder bei hydraulischer Kupplungsbetätigung)
- korrodierte Stecker (Anhängerkupplung)
- Treibstoffsystem (Kraftstoffleitung, Tank, Vergaser)
- Lackschäden (Rost)
- Plattgestandene Reifen
Betriebs- und Kraftstoffe altern chemisch, können verklumpen und sich zersetzen. Kraftstoffe werden Jahreszeitabhängige Zusätze zugemischt (siehe z. B. Winterdiesel), wenn das Fahrzeug länger steht, kann es sein, dass der Kraftstoff nicht zur Jahreszeit passt. Schmierfilme lösen sich auf, was zu verstärktem Verschleiß bei wieder Inbetriebnahme führt.
Standschäden können schon nach wenigen Wochen auftreten.
Siehe auch
- Scheunenfund
Literatur
- Brauckmann, Mißbach, Schroeder, Schütt: TÜV Rheinland-Handbuch Oldtimer. Kirschbaum Verlag, Bonn 2016, ISBN 978-3-7812-1943-4.