Bei den sogenannten thebanischen Gräbern handelt es sich um mehrere hundert Privatgräber und Grabkapellen, die in Theben-West in Ägypten zwischen dem Tal der Könige und dem Tal der Königinnen liegen. Das Gesamtareal gliedert sich in verschiedene Nekropolen: Dra Abu el-Naga, el-Chocha, al-Asasif, Deir el-Bahari, Scheich Abd el-Qurna, Qurnet Murrai und Deir el-Medina.

Im engeren Sinne werden unter den thebanischen Gräbern die größeren und dekorierten Beamtengräber oder Gräber der Noblen verstanden. Die Nummerierung dieser 415 Gräber beginnt mit TT, was für die englische Bezeichnung Theban Tomb steht. Hinzu kommen noch etwa 50 Gräber, die in älteren Publikationen beschrieben wurden, deren genaue Lage aber nicht mehr bekannt ist. Diese Gräber sind nach ihren jeweiligen Nekropolen nummeriert (A für Dra Abu el-Naga, B für el-Chocha, C für Scheich Abd el-Qurna und D für Qurnet Murrai). Einige hundert kleinere oder undekorierte Gräber tragen keine TT-Nummer. Sie folgen oftmals eigenen Nummerierungen einzelner Ausgräber.

Die Grabanlagen in den Nekropolen stammen aus unterschiedlichen Epochen: Altes Reich, Mittleres Reich, Zweite Zwischenzeit, 18. bis 22. Dynastie und 25. bis 26. Dynastie. In den einzelnen Gräbern finden sich zum Teil sehr kunstvolle Wandmalereien, die exemplarisch für die altägyptische Kunst sind. Allerdings sind die meisten dieser Malereien heute in einem schlechten Zustand.

Liste der Gräber

Gräber mit unbekannter Lage

In älteren Publikationen wurden einige Gräber beschrieben, ohne dass ihre genaue Position vermerkt wurde.

Siehe auch

  • Altägyptische Beamten- und Funktionstitel
  • Liste der Gräber im Tal der Könige

Literatur

(chronologisch sortiert)

  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Statues, Reliefs, and Paintings. mehrere Bände, 2. Auflage. Griffith Institute, Oxford 1960 und 1964.
    • Band I, Teil 1: The Theban Necropolis. Private Tombs. 1960. Reprint 2004, ISBN 0-900416-81-5 (PDF (PDF; 22 MB); 21,9 MB).
    • Band I, Teil 2: The Theban Necropolis. Royal Tombs and Smaller Cemeteries. 1964. Reprint 1999, ISBN 0-900416-10-6; griffith.ox.ac.uk (PDF; 22 MB).
  • Sigrid Hodel-Hoenes: Leben und Tod im Alten Ägypten. Thebanische Privatgräber des Neuen Reiches. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991.
  • Friederike Kampp: Die thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie. 2 Bände. von Zabern, Mainz 1996, ISBN 3-8053-1506-6.
  • Eva Hofmann: Bilder im Wandel, Die Kunst der ramessidischen Privatgräber. von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3372-2 (uni-heidelberg.de).
  • Zahi Hawass: Die verbotenen Gräber in Theben. Mit Fotografien von Sandro Vannini. von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-4077-9.

Weblinks

  • Theban tomb tracings made by Norman and Nina de Garis Davies. Griffith Institute, Oxford (englisch).
  • Liste der Thebanischen Gräber. Digitalegypt (englisch).
  • Bibliografie. Theban Mapping Project (englisch).
  • Datenbank der Thebanischen Nekropole. waseda.ac.jp (englisch).

Einzelnachweise


Wandmalerei am Grab von Rekhmire aus der 18. Dynastie an der

Nekropole Gräber der Noblen, ThebenWest, Ägypten Stock Photo Alamy

Gräber aus griechischrömischer Zeit in Oxyrhynchos entdeckt

Theben, Ägypten, Afrika Allgemeine Ansicht des Tals der Königinnen

Ägypten, das Niltal, Luxor, Tal der Könige (Thebanischen Nekropolen