Barbara ist ein deutsches Spielfilmmelodram aus dem Jahre 1961 von Frank Wisbar. In den Hauptrollen spielen Harriet Andersson (in der Titelrolle) und Helmut Griem.
Handlung
Die Geschichte spielt auf den abgelegenen, zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln im Nordatlantik. Dort hat der junge Arzt Paul Aggersoe die Nachfolge seines verstorbenen Vorgängers angetreten und dessen Inselpraxis übernommen. Es dauert nicht lange, bis er Barbara, die Witwe seines Vorgängers, kennenlernt. Sie ist nicht allzu gut beleumundet, da man ihr nachsagt, dass sie ein ziemlich loses Luder sei und es mit der Treue ihrem Gatten gegenüber nicht allzu genau genommen hätte. Bald verliebt sich Paul Hals über Kopf in die verführerische, junge Frau, und beide gehen, trotz eindringlicher Warnungen seitens der Insulaner, die von Barbara nicht sonderlich viel halten, miteinander die Ehe ein. Doch bald muss Paul einsehen, dass die Färöer nicht zu Unrecht wenig von Barbara halten, denn sie kann nicht anders, als notorisch untreu zu sein.
Denn das Inselleben ist eintönig und die Nächte im Winter lang und dunkel. Während einer längeren Abwesenheit Pauls schnappt sich die heißblütige Arztgattin, die nicht lange unbemannt sein kann, gleich den Nächsten. Es ist der einstige Jugendfreund Andreas, dem Barbara einfach nicht widerstehen kann. Als Paul zu Heim und Herd zurückkehrt, ist Barbara bereits bei ihrem neuen Lover eingezogen. Der enttäuschte Aggersoe lässt sich wieder von ihr scheiden und nach Grönland versetzen. Doch Barbara, vom Naturell her freigeistig, ungebunden und (wie der TV-Untertitel verrät) wild wie das Meer, scheint nicht allzu betroffen zu sein, denn wenig später steht sie am Strand und wartet bereits sehnsüchtig auf den neuen Inselarzt.
Produktionsnotizen
Barbara, auch unter Barbara – Wild wie das Meer (Fernsehtitel) geführt, entstand im Sommer 1961 in Dänemark (Studioaufnahmen in Kopenhagen). Der am 30. Oktober 1961 der FSK vorgelegte Film wurde am 28. November 1961 im Bielefelder Astoria-Kino uraufgeführt.
Dem Film lag der gleichnamige Roman von dem frühzeitig an den Folgen der Tuberkulose gestorbenen, färöischen Dichter Jørgen-Frantz Jacobsen zugrunde. Er erschien 1939, ein Jahr nach seinem Tod.
Die umfangreichen Kostümentwürfe für Harriet Andersson entwarf Irms Pauli. Herbert Fleischmann gab hier sein Kinofilmdebüt, Erich Dunskus wiederum spielte hier seine letzte Rolle auf der großen Leinwand. Auch Filmveteran Werner Eisbrenner gab mit Barbara seine Abschiedsvorstellung für das Kino.
Harriet Andersson wurde von Ilse Kiewiet synchronisiert, die der Darstellerin bereits in Abend der Gaukler ihre Stimme geliehen hatte.
Kritiken
In Filme 1959/61 ist folgendes zu lesen: „Scheindramatik in nordischer Landschaft, nach Art vorsichtiger Sittenfilme ins Bild gesetzt.“
Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Flache, nur in den Landschaftsaufnahmen überzeugende Romanverfilmung, deren Personenzeichnung in Klischees steckenbleibt.“
Einzelnachweise
Weblinks
- Barbara bei IMDb
- Barbara bei filmportal.de
- Filmkritik von Oliver Möding, aufgerufen am 14. April 2023