Die Canon-EOS-Digitalkameras (EOS-D-Reihe, Electro-Optical System Digital) sind eine Reihe von digitalen Spiegelreflex- und spiegellosen Systemkameras des japanischen Herstellers Canon im digitalen Kamerasystem Canon EOS. Die Reihe umfasst neben den Fotokameras dazu passende Wechselobjektive, Blitzgeräte und weiteres Systemzubehör.
Allgemeines
Die EOS-Digitalkameras führen die EOS-Modellreihe der EOS-Kleinbildkameras fort. Im Jahre 2000 wurde die erste digitale Canon EOS vorgestellt, bereits ab 1995 hatte Canon unter eigenem Namen digitale Spiegelreflexkameras von Kodak auf Basis von Canon-Kleinbild-Spiegelreflexkameras vertrieben. In den digitalen EOS-Kameras werden CMOS-Bildsensoren in zwei verschiedenen Größen verwendet: KB-Formatsensor („Vollformatsensor“) und das kleinere APS-C-Format. Das mittlere APS-H-Format wird bei den aktuellen Modellen nicht mehr verwendet.
An allen digitalen EOS-Spiegelreflex-Kameras können Canon-Objektive mit EF-Anschluss oder passende Objektive anderer Hersteller verwendet werden. Die EOS-Modelle mit Sensor im APS-C-Format ab der EOS 300D, die 2003 vorgestellt wurde, haben einen neuen Objektivanschluss, an den auch die dafür neu entwickelten EF-S-Bajonett-Objektive passen. Zur Steuerung der Kamerafunktionen und für die Bildverarbeitung werden DIGIC-Bildprozessoren eingesetzt.
Anhand der Modellbezeichnungen ist es möglich, die Kameras nach Qualität und Einsatzbereich zu klassifizieren. Die Anzahl der Stellen vor dem „D“ in der Typenbezeichnung zeigt die Klasse der Kamera: je kürzer die Zahl ist, desto höher ist die Kamera im Sortiment eingeordnet. Die einstelligen Modellnummern werden hierbei allerdings bei neuen Modellen wiederverwendet, wodurch Bezeichnungen wie EOS-1D X entstehen.
Mit der EOS M führte Canon zum ersten Mal eine Wechselobjektiv-Kamera ohne Spiegel, eine sogenannte spiegellose Systemkamera, ein. Die EOS M hat einen APS-C-Sensor. Mit der EOS M wurde auch ein neuer Objektivanschluss eingeführt, das Canon-EF-M-Bajonett. Canon-EF- und -EF-S-Objektive können über einen Adapter an Kameras mit EF-M-Anschluss angeschlossen werden. Die erste Kamera mit EF-M-Anschluss, die Canon EOS M, basiert auf der Canon EOS 650D und ist mit dieser vom Funktionsumfang her weitestgehend identisch.
Mit der EOS R wurde im Oktober 2018 ein neues Bajonett (RF-Bajonett) für spiegellose Systemkameras im Kleinbildformat eingeführt. Objektive mit EF und EF-S Bajonett können über einen Objektivadapter an die EOS R angeschlossen werden. Dieses gilt nicht für Objektive mit EF-M Bajonett.
Mit den EOS R7 und EOS R10 wurde im Jahr 2022 die APS-C Sensorgröße im R-System eingeführt.
Modelle
Vor Einführung der EOS D30 bot Canon im Mitvertrieb digitale Spiegelreflex-Kameras an, die von Kodak unter Verwendung von Canon-Spiegelreflexkameragehäusen gebaut wurden. Alle diese Kameras basierten auf einer modifizierten EOS-1N, so dass EF-Objektive verwendet werden konnten. Der Bildsensor und die Elektronik stammten von Kodak.
Die Kodak EOS DCS5 war 1994 die erste Kamera dieser Reihe und damit auch die erste DSLR mit Canon-EF-Bajonett, wurde aber von Canon nicht in den Vertrieb übernommen. Ebenfalls nur von Kodak vertrieben (aber nicht öffentlich verkauft) wurde die „Kodak Digital Science SCS 1000 Camera“ von 1997. Die EOS DCS 3 und EOS DCS 1 sind nahezu identisch mit der Canon EOS-1N und unterscheiden sich nur durch den angesetzten Digitalrückteil. Die Canon EOS D6000 (baugleich mit der Kodak Professional DCS 560) wurde ausschließlich in Japan angeboten, die Canon EOS D2000 (baugleich mit der Kodak Professional DCS 520) war zunächst auch nur in Japan erhältlich, später aber auch weltweit. Beide Modelle entstanden durch einen weitergehenden Umbau der EOS-1N.
Zeitleiste der Canon-Systemkameras
In der schematischen Darstellung ist das zeitweilig parallele Angebot von Modellen nicht vollständig dargestellt.
Weblinks
- Canon Deutschland
- Canon Österreich
- Übersicht der aktuellen Modelle
- Canon Camera Museum (englisch)
- Canon EOS Technoclopedia – eine Übersicht über das gesamte System inkl. Fremdherstellern (engl.)