Bodzęcin (deutsch Basenthin, früher Basentin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Osina (Gemeinde Schönhagen) im Powiat Goleniowski (Gollnower Kreis).

Geographische Lage

Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, am Gubenbach, etwa 38 Kilometer nordnordöstlich von Stettin, 44 Kilometer südsüdöstlich von Kamień Pomorski (Cammin i. Pom.), zwölf Kilometer nordwestlich der Stadt Goleniów (Gollnow) und neun Kilometer südsüdöstlich des Dorfs Łoźnica (Kantreck).

Geschichte

Nach den Musterrollen und Vasallen-Tabellen des 14. und 15. Jahrhunderts waren die Güter Basenthin und Harmsdorf alte Flemmingsche Lehen. Im 18. Jahrhundert waren die Gutsbezirke Basenthin und Harmsdorf jeweils in zwei Anteile, A und B, unterteilt. Die Vasallen-Tabelle von 1756 weist den Generalmajor Reichsgraf Bogislaf von Flemming und den Kapitän Franz Friedrich von Flemming als Besitzer dieser Anteile aus. Im Jahr 1884 besaß Karl von Flemming das 1957 Hektar große Rittergut Basenthin und das 603 Hektar umfassende Forstgut Harmsdorf. Karl von Flemming besaß die Güter Basenthin und Harmsdorf auch noch 1896.

Am 1. April 1927 hatte das Gut Basenthin eine Flächengröße von 1617 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 247 Einwohner. Der Gutsbezirk Basenthin wurde vor 1932 in die Landgemeinde Basenthin eingegliedert.

Die Gemarkung der Landgemeinde Basenthin hatte um 1930 eine Fläche von 27,4 km². Im Gemeindegebiet standen insgesamt 74 bewohnte Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnstätten:

  1. Basenthin
  2. Bewerdick
  3. Forsthaus Peuschenkaten

Basenthin hatte um 1935 unter anderem ein Gemischtwarengeschäft und zwei Mühlen, von denen eine der Gutsbesitzer Karl von Flemming besaß.

Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Basenthin zum Kreis Cammin i. Pom. im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Basenthin war Sitz des Amtsbezirks Basenthin.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Basenthin zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Die Landgemeinde Basenthin wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Bodzęcin‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Basenthin und dem Kreisgebiet vertrieben.

Demographie

Kirche

Die bis 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit seltenen Ausnahmen evangelisch. Die Dorfkirche, eine Mutterkirche mit einer Filiale in Harmsdorf, stand unter dem Patronat des Gutsbesitzers von Basenthin und Harmsdorf. Das Kirchspiel gehörte zur Diözese Naugard; Pfarrer war seit 1885 Hermann Heinrich Raddatz (* 6. Dezember 1852), der gegen Ende des 19. Jahrhunderts insgesamt 550 Seelen zu betreuen hatte. Der Bestand an Kirchenbüchern reichte bis 1716/17 zurück; aus dem 17. Jahrhundert waren Restbestände aus den Zeiträumen 1666–1675 und 1689–1690 erhalten.

Das katholische Kirchspiel war in Cammin i. Pom.

Die nach Kriegsende zugewanderte polnische Bevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch.

Persönlichkeiten

  • Carl Berend Sigismund von Flemming (1779–1835), Landrat des Flemmingschen Kreises und Provinziallandtagsabgeordneter in der preußischen Provinz Pommern, verstarb hier
  • Karl von Flemming (1872–1938), Mitglied des Deutschen Reichstags, war Fideikommissherr auf Basenthin
  • Die Familie Flemming verlor im Deutsch-Französischen Krieg Curd von Flemming (* 23. März 1847 in Stargard), Absolvent der Landesschule Pforta, cand. jur., der am 16. August 1870 bei Metz fiel.

Literatur

  • Basenthin, Dorf und Rittergut, am Gubenbach, Kreis Cammin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Basenthin (meyersgaz.org).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 8–9 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Teil II: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 6: Kreise Kamin und Greifenberg, Anklam 1870, S. 354–356 (Google Books).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, 1. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise, Stettin 1784, S. 29–30, Ziffer 1 (Google Books).

Weblinks

  • Amtsbezirk Basenthin (Territorial.de)
  • Die Gemeinde Basenthin im ehemaligen Kreis Cammin in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).

Einzelnachweise


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