Auendorf, früherer Name Ganslosen, ist ein Ortsteil von Bad Ditzenbach in Baden-Württemberg.

Lage

Das Dorf liegt etwa fünf Kilometer nördlich von Bad Ditzenbach auf der nördlichen Schwäbischen Alb, im Tal des Wettenbaches, der im Ort von dem Bach Linsen gespeist wird. Die Stadt Göppingen ist 16 Kilometer entfernt.

Geschichte

Ganslosen wurde 1137 anlässlich der Schenkung einer Kirche und sechs Höfen erstmals urkundlich erwähnt.

1849 wurde der Ort auf Wunsch der Bewohner durch Verfügung des Königs von Württemberg in Auendorf umbenannt, da Ganslosen zu den sogenannten Narrenorten (am berühmtesten ist Schilda, die Heimat der Schildbürger) zählte, über deren einfältige Bewohner man sich lustig machte.

1849 schrieb dazu der Ortsgeistliche:

Die Geschichte von den Ganslosener „Hommelhenkern“ (Namensgeber eines 1998 in Auendorf gegründeten Narrenvereins) wurde 1825 von Rudolf Friedrich Heinrich von Magenau in einem Gedicht verarbeitet, in dem es heißt:

Auendorf ist der einzige Ortsteil der Gemeinde Bad Ditzenbach mit überwiegend evangelischer Bevölkerung. Während das obere Filstal erst seit 1806 ein Teil Württembergs war, gehört Auendorf (Ganslosen) seit 1418 zu Württemberg und wurde mit diesem im Jahr 1534 evangelisch. Die Evangelische Kirchengemeinde Auendorf ist heute noch die einzige öffentlich-rechtliche Körperschaft Auendorfs.

Am 1. September 1973 wurde Auendorf mit seinem Ortsteil Hardtmühle in die Gemeinde Bad Ditzenbach eingegliedert.

Heute

Auendorf ist noch immer landwirtschaftlich strukturiert und bekannt durch seine Fleckviehzucht. Eine lokale Spezialität ist das Hägenmark, eine aus Hagebutten gewonnene Marmelade, die hier in traditioneller Weise im Rohverfahren hergestellt wird. Jährlich findet das Auendorfer Sommerfest statt.

Sehenswert ist die evangelische Pfarrkirche St. Stephanus. Das Auendorfer Wappen zeigt in Gold einen grünen Hagebuttenzweig mit zwei roten Früchten. Die Ortsfarben sind rot und gold.

Wirtschaft und Infrastruktur

Infrastruktur

Auendorf ist über Landstraßen mit den Orten Gammelshausen, Gruibingen und Bad Ditzenbach verbunden. Eine Buslinie verkehrt u. a. in die Städte Göppingen und Wiesensteig. Durch seine Lage in einem Taleinschnitt entstehen für Auendorf Probleme bei der Verfügbarkeit von modernen Technologien. Da früher der terrestrische Fernsehempfang schwierig war und es bis heute keinen Anschluss an das überortliche Breitbandnetz gibt, wurde 1971 von den Auendorfer Bürgern eine Ortsantennengemeinschaft gegründet, die per Kabel die Haushalte im Ort mit Fernsehen versorgt. In Auendorf gibt es z. T. keinen Mobilfunkempfang.

Unternehmen

Auendorf ist immer noch ein landwirtschaftlich geprägter Ort. Daneben gibt es einige kleinere und mittlere Betriebe, v. a. aus dem Handwerksbereich. Größter Arbeitgeber ist ein Vertrieb von Schulartikeln mit über 30 Mitarbeitern.  

Literatur

  • Gemeinde Ganslosen. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Göppingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 20). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1844, S. 197–200 (Volltext [Wikisource]). 

Weblinks

  • Auendorf auf der Website der Gemeinde Bad Ditzenbach
  • Private Website zu Auendorf
  • Auendorf bei leo-bw, dem landeskundlichen Informationssystem Baden-Württemberg

Einzelnachweise


Bilder aus Auendorf

Bilder aus Auendorf

Bilder aus Auendorf

Auendorf/Württ. Ein Dorf stellt sich vor

Bilder aus Auendorf