In der Liste der Baudenkmäler im Bahnhofs- und Bismarckviertel sind die Baudenkmäler im Augsburger Stadtbezirk Bahnhofs- und Bismarckviertel im Planungsraum Innenstadt (I) aufgelistet. Zu diesen Baudenkmälern gibt es auch eine Bildersammlung.

Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Augsburg. Grundlage der Liste ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt und aktualisiert wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.

Ensembles

Ensemble Beethovenstraße

Geschlossener Baublock mit Eckausbildungen nach mehreren Seiten am Eingang in das nach 1900 vor dem ehemaligen Gögginger Tor angelegte Wohnviertel zwischen Hermanstraße und Schießgraben, an dem hervorragende Augsburger Architekten gearbeitet haben: Albert Jack und Maximilian Wanner, Krauß und Dürr, Oswald und Rottmann, Bresele, H. Schnell. Die Fassaden der Wohnbauten weisen zum Teil Jugendstilformen auf.

Aktennummer: E-7-61-000-3

Ensemble Bismarckstraße

Vom Eserwall in Richtung auf die ehemalige Infanteriekaserne im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts angelegte Allee mit repräsentativen Mietshäusern in Formen des Historismus. Die Bebauung erfolgte nach der 1891 erlassenen Vorschrift im offenen System, jedoch in ungewöhnlicher Dichte.

Das Ensemble umfasst den Teil der Straße vom Theodor-Heuss-Platz bis zur Eisenbahnüberführung (Bismarckbrücke); das Hauptgebäude der Kaserne als Blickziel der Achse liegt außerhalb des Ensembles.

Aktennummer: E-7-61-000-4

Ensemble Frohsinn- und Völkstraße

Das Ensemble umfasst wesentliche Teile des in der Senke westlich vor dem Schießgraben seit etwa 1880 bis in die 1920er Jahre angelegten vornehmen Wohnviertels. Die offene Bebauung durch zwei- bis viergeschossige Wohnbauten verdichtet sich eindrucksvoll an der Kreuzung Frohsinn- und Völkstraße.

Die Fassaden wie auch die Einfriedungen der Vorgärten weisen Gestaltungen in Formen der Neurenaissance, des Neubarocks und des Jugendstils auf. Die durch die leichte Biegung der Straßenzüge und die Gärten noch gesteigerten malerischen Einblicke entsprechen den städtebaulichen Absichten der Zeit.

Aktennummer: E-7-61-000-6

Ensemble Fuggerstraße/Volkhartstraße/Schaezlerstraße

Der entlang dem nordwestlichen Altstadtrand auf dem Gelände der ehemaligen Stadtbefestigung angelegte und in großzügiger Breite ausgebaute Straßenzug von Fuggerstraße und Volkhartstraße bildet zusammen mit der ostseitigen Bebauung der westlich anliegenden Schaezlerstraße ein Ensemble, das trotz schwerer Einbußen und Störungen an der Gebäudesubstanz noch den ursprünglichen Charakter vornehmer Wohnstraßen dokumentiert. Das Ensemble bezeichnet den in zwei rasch aufeinanderfolgenden Etappen entstandenen Teil der nach Niederlegung der Befestigung (1860 ff.) erstrebten Ringstraßenanlage, die die gesamte Altstadt umspannen sollte, deren Verwirklichung jedoch auf den genannten Bereich beschränkt blieb.

Dass der Ausbau an der westlichen Flanke der Altstadt begann, war nicht zuletzt durch die Situierung des 1844 eröffneten neuen Bahnhofes bestimmt; erst in einer zweiten Stadterweiterungsphase wurde das Gebiet zwischen dem Bahnhof im Westen und dem der westlichen Altstadtflanke vorgelagerten Ringstraßenabschnitt für den Verkehr erschlossen und städtebaulich ausgefüllt.

Als erster Abschnitt der von Stadtbaurat Ludwig Leybold als Ringstraße konzipierten Neugestaltung des nordwestlichen Altstadtrandes entstand die vom Platz des ehemaligen Gögginger Tores (Königsplatz) ausgehende, die Achse der Konrad-Adenauer-Allee nach Norden fortsetzende Fuggerstraße zugleich mit der ostseitigen Bebauung der Schaezlerstraße. Die im offenen Bausystem angeordneten drei bis viergeschossigen Baukörper sind nur teilweise, vor allem im Südteil erhalten geblieben, lassen das ursprüngliche stilistische und städtebauliche Konzept jedoch noch erkennen. Letzteres zielte nicht nur auf die Errichtung repräsentativer Mietshäuser mit Wohnungen großbürgerlichen Zuschnitts, sondern auch auf die Akzentuierung der Straßenabschlüsse an den einmündenden Querstraßen durch öffentliche Gebäude.

Als erster dieser Monumentalbauten entstand 1872 ff. das von Theodor Reuter entworfene Justizgebäude, das in hufeisenförmiger Anordnung die Bebauung der Fuggerstraße (Westseite) und der Schaezlerstraße (Ostseite) zusammenfasst und in der zarten Gliederung seiner Fassaden die spätklassizistischen Formen der Wohnhäuser fortführt. Das Justizgebäude wendet seine Eingangsfront nach Norden der Querachse Am Alten Einlass zu, die gleichzeitig durch die gegenüberliegende St. Anna-Schule platzartig gefasst wird.

Einen als point de vue weithin wirksamen Abschluss erhält der Straßenraum der Fuggerstraße durch das Stadttheater, das in städtebaulicher Gelenkfunktion zu der leicht nach Nordwesten abknickenden Volkhartstraße überleitet und das wie die nachfolgenden Bauten im Westen der Volkhartstraße im Stil der italienischen Renaissance ausgebildet ist.

Mit der Volkhartstraße als dem zweiten Abschnitt erfuhr das Ringstraßenkonzept nach Erbauung des Theaters (1876/77) eine deutliche Modifikation. Die an das mit seinen Schmalseiten der Volkhart- und Schaezlerstraße zugehörige Schulhaus anschließenden Mietshäuser sind, an die Architektur der Wiener Ringstraße erinnernd, zu mehrteiligen, symmetrischen Komplexen zusammengezogen, deren rückwärtige Flügel der Schaezlerstraße zugeordnet sind und die auch für die in Querrichtung ausgehende Frölichstraße raumbildend wirksam sind. Während die zumeist auf Ludwig Leybold zurückgehenden Bauten an der Westseite der Volkhartstraße beziehungsweise im Nordosten der Schaezlerstraße in Neurenaissanceformen ausgebildet sind, dominieren im Osten originelle, von Karl Albert Gollwitzer im Stil eines maurisch-orientalisch beeinflussten Historismus entworfene Mietshäuser.

Aktennummer: E-7-61-000-7

Ensemble Lessingstraße

Südlich vor dem Eserwall von Adam Keller gebaute Einfamilien-Reihenhaus-Anlage, nach dem Vorbild der englischen Gartenstadt-Bewegung zu Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Die zu dekorativ gegliederten Gruppen zusammengefassten zweigeschossigen Gebäudeeinheiten werden an den Straßenecken durch höhere Bauten gerahmt.

Aktennummer: E-7-61-000-9

Ensemble Mozartstraße

Auf dem von der Schießgrabenstraße abfallenden Gelände zwischen viergeschossigen Wohnbauten um 1905 angelegte niedrige Reihenhausgruppe des Jugendstils, mit vielfältiger Fassadenmodellierung und reich gegliederter Dachzone.

Aktennummer: E-7-61-000-11

Ensemble Schießgrabenstraße

Die westlich gegenüber der Konrad-Adenauer-Allee, jedoch höher als diese gelegene Schießgrabenstraße entstand außerhalb der reichsstädtischen Befestigungsanlagen anstelle einer die Altstadt umlaufenden baumbestandenen Allee. Sie wurde seit den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts einseitig im offenen Bausystem mit öffentlichen Gesellschafts- und mehrgeschossigen privaten Wohnhäusern bebaut, die die für den späten Historismus charakteristischen Stilstufen von Neurenaissance, Neugotik und Neubarock variieren.

Mit dem in die Baulinie integrierten ehemaligen von Hößlinschen Anwesen (Schießgrabenstraße 20) ist noch eine letzte Erinnerung an die vor den Toren der Altstadt liegenden patrizischen Gartengüter des 17. und 18. Jahrhunderts anschaulich geblieben, ebenso wie die von Alleen begleitete Promenade, die auf einer Geländeerhebung parallel zur Schießgrabenstraße verläuft, noch die ehemalige Wall- und Grabensituation der Stadtbefestigung dokumentiert.

Aktennummer: E-7-61-000-16

Einzelbauwerke

Anmerkungen

Literatur

  • Bernd-Peter Schaul: Schwaben. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band VII). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52398-8. 
  • Bernt von Hagen, Angelika Wegener-Hüssen: Stadt Augsburg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band VII.83). Karl M. Lipp Verlag, München 1994, ISBN 3-87490-572-1. 

Weblinks

  • Denkmalliste für Augsburg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  • Bayerischer Denkmal-Atlas (kartographische Darstellung der bayerischen Bau- und Bodendenkmäler durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD))
  • In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.

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