Tressau ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Kirchenpingarten im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern). Die Gemarkung Tressau hat eine Fläche von 7,067 km². Sie ist in 690 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 10241,47 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Kirmsees und Zengerslohe.
Geographie
Das Dorf liegt auf freier Flur am Heinersbach (im Unterlauf Tauritzbach genannt), einem rechten Zufluss der Haidenaab. Die Kreisstraße BT 42 führt nach Speichersdorf zur Bundesstraße 22 (3 km südlich) bzw. nach Kirchenpingarten zur Staatsstraße 2177 (2,1 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Fischbach (3,4 km nordwestlich) und eine Anliegerstraße führt nach Zengerslohe (0,9 östlich).
Geschichte
Der Ort wurde 1285 im Herzoglichen Urbar als „Drysow“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Rittergut Tressau gehörte ursprünglich zur Herrschaft Waldeck, der die Hochgerichtsbarkeit zustand. Das Rittergut erhielt die niedere Gerichtsbarkeit. 1630 wurde diese vom Kurfürstlichen Landrichteramt Waldeck-Kemnath eingezogen, das in der Nachfolge der Herrschaft Waldeck bereits die Hochgerichtsbarkeit hatte. Die Grundherrschaft hatte das kurfürstliche Kastenamt Kemnath (Immenreuther Gezirk). Laut dem Steuerbuch von 1714 bestand Tressau aus 20 Anwesen (landgerichtisch: 1 Hof, 2 Halbhöfe, 3 Güter, 1 Gütel, 2 Inwohner; landsässisch: 2 Güter, 9 Gütel, 1 ödes Gütel, 1 Häusel).
Infolge des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Tressau gebildet. Neben dem Hauptort gehörten zu diesem Kirmsees, Langengefäll, Reislas und Zengerslohe. Zu der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Tressau gehörten Kirmsees und Zengerslohe. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kemnath zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kemnath. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die landsässischen Untertanen von 1818 bis 1848 dem Patrimonialgericht 2. Klasse Tressau. Am 1. Oktober 1857 wurde die Gemeinde an das Landgericht Weidenberg und dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt) überwiesen. Ab 1862 gehörte Tressau zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Weidenberg (1879 in Amtsgericht Weidenberg umgewandelt), seit 1931 ist das Amtsgericht Bayreuth zuständig. Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 7,069 km². Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Tressau am 1. April 1971 nach Kirchenpingarten eingemeindet.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 23: Ehemalige Mühle
- Haus Nr. 26: Ehemaliges Schloss
- Elf Grenzsteine
- Steinkreuz
- Kreuzstein und Grenzstein der ehemaligen Pfälzer Handelsstraße
Einwohnerentwicklung
Religion
Tressau ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Jakobus der Ältere (Kirchenpingarten) gepfarrt.
Literatur
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 138.
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, Sp. 680.
- Heribert Sturm: Kemnath: Landrichteramt Waldeck-Kemnath mit Unteramt Pressath (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7696-9902-5 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
- Tressau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 18. Januar 2023.
- Tressau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. Januar 2023.
- Tressau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 18. Januar 2023.