Führer der Torpedoboote (F.d.T) war eine Dienststelle der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine.
Geschichte
Kaiserliche Marine
Die Dienststellung wurde erstmals bei der Organisation der Hochseeflotte im Jahr 1907 eingerichtet. Es gab nunmehr den I. und den II. FdT. Im Ersten Weltkrieg unterstanden dem I. FdT die der Schlachtflotte beigegebenen Torpedoboote, dem II. FdT die Torpedoboote der Aufklärungsstreitkräfte. Daneben gab es auch je einen FdT in der Ostsee und in Flandern. Der II. FdT übernahm bei den Aufklärungsstreitkräften u. a. die Führung einer sogenannten Aufklärungsgruppe. Nach Kriegsende wurde die Dienststellung des FdT im Jahre 1919 wieder abgeschafft.
Reichs- und Kriegsmarine
Für die Reichs- und die aus ihr hervorgegangene Kriegsmarine wurde die Dienststelle im Oktober 1933 in Swinemünde erneut eingerichtet. Sie wurde aus den aufgelösten Kommandos der bisherigen I. und II. Torpedobootsflottille gebildet. Dem Führer der Torpedoboote unterstanden die Torpedoboote, die Zerstörer und die Schnellboote.
Im November 1939 wurde der Stab des F.d.T. dem neuen Führer der Zerstörer (F.d.Z.) unterstellt und zugleich ein neuer F.d.T.-Stab aufgestellt, der nunmehr nur noch für die Torpedoboote und Schnellboote verantwortlich war.
Mit Wirkung vom 19. April 1942 wurde die Dienststelle des F.d.T. aufgelöst. Die Torpedoboote kamen truppendienstlich in den Verantwortungsbereich des Führers der Zerstörer, und die Schnellboote wurden dem neugeschaffenen Führer der Schnellboote (F.d.S.) unterstellt.
Der F.d.T. selbst unterstand bis zum 31. Juli 1940 dem Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte (B.d.A.) bzw. dem Befehlshaber der Kreuzer, dann unmittelbar dem Flottenkommando.
Amtsinhaber
1914 bis 1918
I. FdT
II. FdT
1933 bis 1942:
Literatur
- Friedrich Facius, Hans Booms, Heinz Boberach: Das Bundesarchiv und seine Bestände (= Schriften des Bundesarchivs. Bd. 10). 3., ergänzte und neu bearbeitete Auflage, von Gerhard Granier, Josef Henke, Klaus Oldenhage. Boldt, Boppard 1977, ISBN 3-7646-1688-1, S. 301.
- Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien. Ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 5: Geschichtlicher Überblick. Schiffsbiographien von Kaiser bis Lütjens. Mundus, Ratingen o. J. (1997 ?), S. 223.
Weblinks
- „Führer der Torpedoboote“, bei Chronik des Seekrieges 1939–1945 (Württembergische Landesbibliothek)