Die Playoffs um den Stanley Cup des Jahres 2023 begannen am 17. April 2023 und endeten am 13. Juni mit dem 4:1-Sieg der Vegas Golden Knights über die Florida Panthers. Die Golden Knights gewannen damit bei ihrer zweiten Finalteilnahme nach 2018 den ersten Titel ihrer noch vergleichsweise jungen Franchise-Geschichte. Zudem stellten sie mit Jonathan Marchessault den mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichneten MVP sowie mit Jack Eichel den Topscorer der Playoffs. Die Panthers verloren ihr zweites Endspiel nach 1996 und sorgten zudem für das vierte Finale mit einer Beteiligung eines Teams aus Florida in Folge. Ferner waren in den Conference-Finals erstmals nur Teams aus dem Sun Belt vertreten.
Die Pittsburgh Penguins verpassten zum ersten Mal seit 2006 die post-season, sodass nach 16 aufeinander folgenden Playoff-Teilnahmen die längste aktive Serie dieser Art endete. Auch für die Nashville Predators und die Washington Capitals endete nach jeweils acht Playoff-Teilnahmen eine vergleichsweise lange Serie. Dem gegenüber qualifizierten sich die Seattle Kraken in ihrem zweiten Jahr erstmals für die Stanley-Cup-Playoffs, während die Buffalo Sabres ihren NHL-Negativrekord auf 12 Jahre in Folge ohne Playoff-Teilnahme ausbauten.
In der ersten Playoff-Runde wurden zum vierten Mal überhaupt sowie zum zweiten Mal in Folge über 50 Partien bestritten. Dabei wurden mit einem Verhältnis von 31:19 überwiegend Auswärtssiege eingefahren, was einen neuen NHL-Rekord darstellte.
Modus
Nachdem sich aus jeder Division die drei punktbesten Teams sowie die zwei Wildcard-Teams der jeweiligen Conference qualifiziert hatten, starteten die im K.-o.-System ausgetragenen Playoffs. Die Divisionssieger trafen dabei in der ersten Runde auf die Wildcard-Teams der jeweiligen Conference, wobei der Divisionssieger mit den meisten Punkten auf das schlechtere der beiden Wildcard-Teams traf. Die übrigen Paarungen des Conference-Viertelfinals wurden divisionsintern unter den zweit- und drittplatzierten Teams ausgetragen.
Jede Conference spielte in der Folge im Conference-Viertelfinale, Conference-Halbfinale und im Conference-Finale ihren Sieger aus, der dann im Finale um den Stanley Cup antrat. Alle Serien jeder Runde wurden im Best-of-Seven-Modus ausgespielt, das heißt, dass ein Team vier Siege zum Erreichen der nächsten Runde benötigte. Das höher gesetzte Team hatte dabei in den ersten beiden Spiele Heimrecht, die nächsten beiden das gegnerische Team. Sollte bis dahin kein Sieger aus der Runde hervorgegangen sein, wechselte das Heimrecht von Spiel zu Spiel. So hatte die höher gesetzte Mannschaft in den Spielen 1, 2, 5 und 7, also vier der maximal sieben Spiele, einen Heimvorteil. Der Sieger der Eastern Conference wurde mit der Prince of Wales Trophy ausgezeichnet und der Sieger der Western Conference erhielt die Clarence S. Campbell Bowl.
Bei Spielen, die nach der regulären Spielzeit von 60 Minuten unentschieden blieben, folgte die Overtime, die im Gegensatz zur regulären Saison mit fünf Feldspielern gespielt wurde. Zudem endete sie durch das erste Tor (Sudden Death) und nicht, wie in der regulären Saison üblich, mit einem Shootout.
Qualifizierte Teams
Playoff-Baum
Conference-Viertelfinale
Eastern Conference
(A1) Boston Bruins – (EWC2) Florida Panthers
Die Boston Bruins trafen in der ersten Runde als Sieger der Presidents’ Trophy auf die Florida Panthers und schieden dabei durch eine 3:4-Niederlage überraschend aus. Insgesamt war es erst das zweite Aufeinandertreffen beider Teams in den Playoffs nach 1996, das ebenfalls Florida für sich entschieden hatte. Aufgrund Bostons von Rekorden geprägter Hauptrunde (meiste Punkte und meiste Siege der NHL-Historie) wurden Vergleiche mit dem Sweep der Columbus Blue Jackets gegen die Tampa Bay Lightning in der ersten Runde der Playoffs 2019 angestellt. Für besondere Schlagzeilen sorgte naturgemäß das siebte Spiel, in dem Florida erst in der Schlussminute ausgleichen konnte und letztlich in der Overtime gewann. Die Serie insgesamt stellte sich ausgeglichen dar, wobei die Bruins mehr Tore als die Panthers erzielten (27:26). Offensiv überzeugte für Florida vor allem Neuzugang Matthew Tkachuk mit elf Scorerpunkten, während Tyler Bertuzzi und Brad Marchand für die Bruins auf je zehn Punkte kamen. Im Tor der Bruins blieb Linus Ullmark mit einer Fangquote von 89,6 % deutlich unter seinen Leistungen der Hauptrunde und wurde im entscheidenden siebten Spiel durch Jeremy Swayman (87,5 %) ersetzt. Nur unwesentlich bessere Leistungen zeigte derweil das Tandem der Panthers um Sergei Bobrowski (89,1 %) und Alex Lyon (90,2 %), wobei das Team auf Spencer Knight verzichten musste.
(A2) Toronto Maple Leafs – (A3) Tampa Bay Lightning
Zwischen den Toronto Maple Leafs und den Tampa Bay Lightning kam es zur Wiederauflage der Erstrunden-Begegnung des Vorjahres und zum zweiten Playoff-Aufeinandertreffen beider Teams überhaupt, wobei sich die Maple Leafs mit 4:2 durchsetzten. Sie beendeten damit eine Negativserie von sieben Erstrunden-Niederlagen in Folge und konnten zugleich erstmals seit 2004 wieder eine Playoff-Serie für sich entscheiden. Offensiv überzeugten Mitchell Marner (11 Scorerpunkte) und Auston Matthews (9) für Toronto sowie Anthony Cirelli und Nikita Kutscherow (jeweils 6) für Tampa. Im Duell der russischen Torhüter hingegen zeigten sowohl Ilja Samsonow (90,0 % Fangquote) für die Maple Leafs als auch Andrei Wassilewski (87,5 %) für die Lightning eher unterdurchschnittliche Leistungen.
(M1) Carolina Hurricanes – (EWC1) New York Islanders
Die Carolina Hurricanes und die New York Islanders trafen zum zweiten Mal nach 2019 aufeinander, was nun – nach einem 4:0-Erfolg für Carolina vor vier Jahren – mit einem 4:2-Sieg der Hurricanes einen ähnlichen Ausgang nahm. Abermals war Kapitän Sebastian Aho mit sieben Punkten bester Scorer der Hurricanes, gefolgt von fünf Vorlagen von Sommer-Neuzugang Brent Burns. Fünf Scorerpunkte erreichten bei den Islanders derweil nur Kyle Palmieri und Brock Nelson. Auf der Torhüterposition übertraf Ilja Sorokin (92,4 % Fangquote) von den Islanders zwar sein Gegenüber Antti Raanta (90,6 %), in der sechsten Partie allerdings wechselten die Hurricanes zu Frederik Andersen, der nur ein Tor zuließ, 97,1 % aller Schüsse parierte und die Serie somit letztlich für Carolina mitentschied.
(M2) New Jersey Devils – (M3) New York Rangers
In der ersten Runde kam es in der Metropolitan Division zum Aufeinandertreffen der New Jersey Devils und der New York Rangers, wobei sich die beiden Rivalen bereits zum siebten Mal in den Playoffs gegenüberstanden, zuletzt im Conference-Finale 2012. In einer ausgeglichenen Serie (17:17 Tore) benötigte es die volle Distanz von sieben Spielen, um letztlich mit dem 4:3-Sieg der New Jersey Devils einen Sieger zu ermitteln – dies, obwohl die Rangers zwischenzeitlich bereits eine 2:0-Führung herausgespielt hatten. In einer vergleichsweise defensiv geführten Serie machten dabei vor allem die Torhüter den Unterschied, wobei New Jersey nach den ersten beiden Niederlagen von Vítek Vaněček (82,7 % Fangquote) auf den Schweizer Rookie Akira Schmid wechselte, der mit 95,1 % gehaltener Schüsse, einem Gegentorschnitt von 1,38 und zwei Shutouts herausragende Leistungen zeigte. Auch Igor Schestjorkin auf Seiten der Rangers verblieb mit einer Fangquote von 93,1 % überdurchschnittlich. Beste Scorer wurden Chris Kreider (9 Punkte) auf Seiten New Yorks sowie Erik Haula (6) auf Seiten New Jerseys.
Western Conference
(C1) Colorado Avalanche – (WWC1) Seattle Kraken
Die Colorado Avalanche traf als amtierender Stanley-Cup-Sieger in der ersten Runde auf die Seattle Kraken und musste dabei eine relativ überraschende 3:4-Niederlage hinnehmen. Für Seattle war es die erste Playoff-Teilnahme im zweiten Spieljahr des neu gegründeten Franchise und zugleich die erste seit 99 Jahren für die Stadt, als die Seattle Metropolitans um den Stanley Cup des Jahres 1924 antraten. In einer ausgeglichenen Serie, in der Colorado sogar mehr Tore als Seattle erzielte (19:18), war es letztlich unter anderem die Torhüterposition, auf der Philipp Grubauer (92,6 % Fangquote) für die Kraken den Unterschied gegenüber Alexander Georgijew (91,4 %) auf Seiten der Avalanche machte. Ferner überzeugte Seattle wie auch bereits in der Hauptrunde durch einen breit aufgestellten Kader, in dem nur zwei Feldspieler ohne Scorerpunkt blieben, gegenüber zehn auf Seiten Colorados. Zugleich stellte die Avalanche, die komplett auf Kapitän Gabriel Landeskog verzichten musste, mit Mikko Rantanen (10 Punkte; 7 Tore) den besten Scorer und Torschützen der Serie. Bester Scorer der Kraken wurde Yanni Gourde mit sechs Punkten.
(C2) Dallas Stars – (C3) Minnesota Wild
In der ersten Runde trafen die Dallas Stars zum zweiten Mal in der Playoff-Historie auf die Minnesota Wild, was mit einem 4:2-Erfolg für Dallas den gleichen Ausgang nahm wie das erste Aufeinandertreffen in der ersten Runde der Playoffs 2016. Für die Wild bedeutete dies die siebte Erstrunden-Niederlage in Serie, was zu diesem Zeitpunkt – durch das zeitgleiche Weiterkommen Torontos – die längste aktive Negativserie dieser Art der Liga darstellte. Für Dallas überzeugten vor allem Roope Hintz, der mit zwölf Punkten bester Scorer der gesamten ersten Runde wurde, sowie Torhüter Jake Oettinger mit einer Fangquote von 92,9 % und einem Gegentorschnitt von 2,01. Für Minnesota hingegen erreichte kein Akteur mehr als sechs Scorerpunkte, während Filip Gustavsson im Tor (92,1 %; 2,33; Marc-André Fleury bestritt Spiel 2) durchaus ebenfalls überdurchschnittliche Leistungen zeigte.
(P1) Vegas Golden Knights – (WWC2) Winnipeg Jets
Als Erster der Pacific Division trafen die Vegas Golden Knights zum zweiten Mal in der Playoff-Historie auf die Winnipeg Jets, was mit einem 4:1-Erfolg für Vegas den gleichen Ausgang nahm wie das erste Aufeinandertreffen im Conference-Finale der Playoffs 2018. Beste Scorer der Golden Knights wurden Kapitän Mark Stone und Chandler Stephenson mit jeweils acht Punkten, während offensiv für die Jets vor allem Verteidiger Neal Pionk mit sieben Vorlagen und Blake Wheeler mit sechs Punkten überzeugten. Auf der Torhüterposition übertraf derweil Laurent Brossoit sein Gegenüber mit einer Fangquote von 91,6 % deutlich, wobei Connor Hellebuyck (88,6 %) auch deutlich nicht an die Leistungen der Hauptrunde bzw. der letzten Jahre anknüpfen konnte.
(P2) Edmonton Oilers – (P3) Los Angeles Kings
Die Edmonton Oilers und die Los Angeles Kings standen sich zum insgesamt neunten Mal sowie zum zweiten Mal in Folge in den Playoffs gegenüber, wobei sich Edmonton (wie im Vorjahr; 4:3) mit 4:2 durchsetzte. Wie in der Hauptrunde waren es erneut Leon Draisaitl (11 Punkte) und Connor McDavid (10), die den Unterschied für die Oilers machten, wobei jedoch auch Abwehrspieler Evan Bouchard mit 10 Punkten offensiv überzeugte. Draisaitl gelang es dabei am Ende dieser Serie zeitweise, den zweithöchsten Punkteschnitt in der Playoff-Historie aufzuweisen: Der Deutsche verzeichnete zu diesem Zeitpunkt im Schnitt 1,63 Punkte pro Playoffspiel, wobei er Mario Lemieux (1,61) übertraf und nur nach wie vor von Wayne Gretzky (1,84) überboten wird. Auf Seiten der Kings avancierte Adrian Kempe zum besten Scorer (8), während beide Torhüter in einer insgesamt offensiv geprägten Serie eher unterdurchschnittliche Leistungen zeigten. Stuart Skinner für Edmonton (89,0 % Fangquote) und Joonas Korpisalo für Los Angeles (89,2 %) begegneten sich dabei in etwa auf Augenhöhe und wurden je einmal durch ihren jeweiligen Backup Jack Campbell bzw. Pheonix Copley ersetzt.
Conference-Halbfinale
Eastern Conference
(A2) Toronto Maple Leafs – (EWC2) Florida Panthers
Zum ersten Mal überhaupt standen sich in den Playoffs die Toronto Maple Leafs und die Florida Panthers gegenüber, wobei die Panthers durch einen 4:1-Erfolg ins Conference-Finale einzogen. Auf Seiten der Panthers zeigte vor allem Torhüter Sergei Bobrowski mit einer Fangquote von 94,3 % und einem Gegentorschnitt von 1,89 überragende Leistungen, die von Ilja Samsonow (89,2 %) sowie im Verlauf der Serie auch von Joseph Woll (92,1 %) auf Seiten der Maple Leafs nicht zu erreichen waren. In einer vergleichsweise defensiv geführten Serie kamen nur Aaron Ekblad und Matthew Tkachuk auf fünf Scorerpunkte; bester Scorer Torontos wurde Verteidiger Morgan Rielly (4), während die üblichen Leistungsträger Matthews, Tavares oder Marner kaum Einfluss hatten.
(M1) Carolina Hurricanes – (M2) New Jersey Devils
Die Carolina Hurricanes trafen zum fünften Mal in den Playoffs auf die New Jersey Devils und zogen dabei mit einem 4:1-Erfolg in die nächste Runde ein. Zuletzt waren die Teams 2009 aufeinandergetroffen, was mit einem 4:3 für Carolina einen ähnlichen Ausgang nahm. Für Carolina überzeugte offensiv etwas überraschend vor allem Jordan Martinook, der mit zehn Scorerpunkten seine bisherige Playoff-Statistik fast verdoppelte (zuvor 11 Punkte aus 40 Spielen). Zudem trugen Jesper Fast und Jordan Staal jeweils sechs Punkte bei, ein Wert, den auf Seiten der Devils nur Jack Hughes erreichte. Im Tor übertraf Frederik Andersen, der in der dritten Partie durch Pjotr Kotschetkow ersetzt wurde, seine Gegenüber mit einer Fangquote von 91,8 % deutlich. New Jersey setzte derweil zu etwa gleichen Teilen auf Akira Schmid (87,4 %) und Vítek Vaněček (82,4 %).
Western Conference
(C2) Dallas Stars – (WWC1) Seattle Kraken
Im ersten Aufeinandertreffen zwischen den Dallas Stars und den Seattle Kraken benötigte es die volle Distanz von sieben Spielen, um in den Stars einen 4:3-Sieger zu finden und die erste Playoff-Teilnahme der Kraken zu beenden. In einer ausgeglichenen Serie (26:26 Tore) bestach unter anderem Joe Pavelski für Dallas, der mit acht Toren in einer Playoff-Serie einen neuen Franchise-Rekord aufstellte. Zudem steuerte Max Domi acht Scorerpunkte bei, ebenso wie Jordan Eberle auf Seiten der Kraken. Auf der Torhüterposition begegneten sich Jake Oettinger für die Stars (87,7 % Fangquote) und Philipp Grubauer für Seattle (87,4 %) derweil auf Augenhöhe, zeigten in einer offensiv geführten Serie insgesamt jedoch eher unterdurchschnittliche Leistungen.
(P1) Vegas Golden Knights – (P2) Edmonton Oilers
In der ersten Playoff-Begegnung der Vegas Golden Knights und der Edmonton Oilers zogen die Golden Knights durch einen 4:2-Erfolg in die nächste Runde ein. Für Vegas überzeugte vor allem Jack Eichel mit neun sowie Jonathan Marchessault mit 8 Scorerpunkten, wobei Letzterem im sechsten Spiel ein Hattrick innerhalb eines Spieldrittels gelang. Auf Seiten der Oilers verzeichnete Connor McDavid 10 Punkte, während Leon Draisaitl (7) nach vier Toren im ersten Spiel nur noch ein Punkt in den letzten vier Partien gelang. Im Tor wechselten die Golden Knights nach der zweiten Partie von Laurent Brossoit (84,1 % Fangquote) zu Adin Hill, der anschließend mit 93,4 % gehaltener Schüsse maßgeblichen Anteil am Weiterkommen hatte. Auf Seiten der Oilers gelang es Stuart Skinner (87,5 %) nicht, mit diesen Leistungen gleichzuziehen, wobei er dreimal kurzzeitig durch Jack Campbell (95,7 %) ersetzt wurde.
Conference-Finale
Eastern Conference
(M1) Carolina Hurricanes – (EWC2) Florida Panthers
Im Endspiel der Eastern Conference standen sich die Carolina Hurricanes und die Florida Panthers gegenüber, wobei sich die Panthers mit einem 4:0-Sweep durchsetzten, somit die Prince of Wales Trophy gewannen und ins Stanley-Cup-Finale einzogen. Die Hurricanes waren zuletzt 2019 im Conference-Finale vertreten, wobei sie durch eine damalige 0:4-Niederlage gegen Boston nun insgesamt neun verlorene Spiele in Folge in dieser Playoff-Runde verzeichneten. Die Panthers hingegen spielten zuletzt 1996 und nun zum zweiten Mal überhaupt ein Conference-Finale. In einer trotz des Endstandes vergleichsweise engen Serie, in der alle Spiele mit einem Tor und zwei in der Overtime entschieden wurden, überzeugte offensiv vor allem Floridas Matthew Tkachuk mit vier Treffern, von denen drei spielentscheidend waren. Auf Seiten der Hurricanes erreichte derweil kein Akteur mehr als zwei Scorerpunkte. Im Tor der Panthers zeigte Sergei Bobrowski mit einer Fangquote von 96,6 % und einem Gegentorschnitt von 1,12 herausragende Leistungen, an die Frederik Andersen (92,1 %) und Antti Raanta (92,3 %) nicht heranreichen konnten. Darüber hinaus wurde die erste Partie der Serie mit 79:47 Minuten in der Overtime zur sechstlängsten Partie in der Geschichte der Stanley-Cup-Playoffs.
Western Conference
(P1) Vegas Golden Knights – (C2) Dallas Stars
Im Finale der Western Conference um die Clarence S. Campbell Bowl zogen die Vegas Golden Knights durch einen 4:2-Erfolg gegen die Dallas Stars ins Endspiel um den Stanley Cup ein. Dies stellte das zweite Playoff-Aufeinandertreffen beider Teams dar, wobei sich Dallas drei Jahre zuvor an gleicher Stelle mit einem 4:1-Sieg durchgesetzt hatte. Für die Stars stellte dies auch die letzte Teilnahme am Conference-Finale dar, während Vegas (unter zwischenzeitlich anderem Format) auch 2021 in der Runde der letzten Vier vertreten war. Adin Hill parierte im Tor der Golden Knights 93,9 % aller Schüsse, was sein Gegenüber Jake Oettinger mit einer Fangquote von 87,7 % deutlich nicht erreichte. Offensiv überzeugten für Vegas abermals Jonathan Marchessault und William Karlsson mit 7 bzw. 6 Scorerpunkten, während auf Seiten der Stars vor allem Jason Robertson mit fünf Treffern bestach. Dallas’ Kapitän Jamie Benn wurde nach einem Cross-Check in der dritten Partie für zwei Spiele gesperrt, was letztlich die einzigen beiden siegreichen Begegnungen für die Stars bleiben sollten. Ebenfalls für die Stars verzeichnete währenddessen Joe Pavelski sein insgesamt 73. Playoff-Tor und überholte damit Alexander Owetschkin (72) als der Akteur mit den meisten Treffern in der post-season unter allen aktiven Spielern.
Stanley-Cup-Finale
(P1) Vegas Golden Knights – (EWC2) Florida Panthers
Im Stanley-Cup-Finale standen sich die Vegas Golden Knights und die Florida Panthers gegenüber, wobei die Golden Knights mit einem 4:1-Erfolg ihren ersten Stanley Cup der noch vergleichsweise jungen Franchise-Geschichte errangen. Beide Teams, die zum ersten Mal in den Playoffs aufeinandertrafen, bestritten dabei ihr zweites Endspiel: Vegas unterlag 2018 den Washington Capitals (1:4), während Florida 1996 einen Sweep der Colorado Avalanche hinnehmen musste. Demzufolge traten zwei Teams gegeneinander an, die beide um ihren ersten Stanley Cup spielten, was zum siebten Mal in der NHL-Historie passierte – zuletzt im erwähnten Endspiel von 2018. Außerdem war der Staat Florida zum vierten Mal in Folge im Endspiel vertreten, zuvor dreimal durch die Tampa Bay Lightning.
In einer relativ einseitigen Serie überzeugten für Vegas vor allem Kapitän Mark Stone mit 9 sowie Jack Eichel und Jonathan Marchessault mit jeweils 8 Scorerpunkten. Auf Seiten der Panthers kam derweil kein Akteur auf mehr als vier Punkte. Im Tor der Golden Knights partierte Adin Hill 92,3 % aller Schüsse, während Sergei Bobrowski auf der Gegenseite mit einer Fangquote von nur 84,4 % deutlich nicht an die bisherigen Playoff-Leistungen anknüpfen konnte. Die neun Tore im letztlich entscheidenden fünften Spiel stellten derweil einen Bestwert in der Playoff-Historie dar, der zuvor nur jeweils einmal in den Endspielen 1942 (Toronto) und 1936 (Detroit) erreicht wurde.
Die Conn Smythe Trophy als MVP erhielt Jonathan Marchessault von den Golden Knights, dem diese Ehre als erstem ungedrafteten Spieler seit Wayne Gretzky (1988) zuteilwurde. Die Scorerliste führte Jack Eichel an, der neben Kapitän Mark Stone oder auch Chandler Stephenson als ein Beispiel für die gute Transferpolitik und letztlich den Erfolg der Golden Knights angesehen wird. Diese wurden damit auch zum zweitschnellsten Expansion Team nach den Edmonton Oilers (1984), das den Stanley Cup gewinnen konnte. Ebenso sind sie damit das erste im 21. Jahrhundert gegründete Franchise der „Big Four“ (NHL, NFL, MLB, NBA) mit einem Titelgewinn.
Stanley-Cup-Sieger
25 der 27 unten genannten Spieler waren durch einen Einsatz im Stanley-Cup-Finale oder dadurch, dass sie mehr als die Hälfte der Spiele der regulären Saison absolviert haben, automatisch für die Gravur auf der Trophäe qualifiziert. Ben Hutton und Brayden Pachal erreichten diese „harten“ Kriterien nicht, wurden allerdings dennoch auf der auf dem Stanley Cup verewigt. Mehrere Akteure gewannen dabei nicht ihren ersten Stanley Cup: Iwan Barbaschow, Alex Pietrangelo und Chandler Stephenson waren bereits einmal erfolgreich, während Alec Martinez, Jonathan Quick und Phil Kessel nun bereits den dritten Titel errangen. Darüber hinaus wurden erstmals vier Torhüter einer Mannschaft auf der Trophäe verewigt.
Beste Scorer
Abkürzungen: Sp = Spiele, T = Tore, V = Vorlagen, Pkt = Punkte, /− = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: Bestwert
Beste Torhüter
Die kombinierte Tabelle zeigt die jeweils drei besten Torhüter in den Kategorien Gegentorschnitt und Fangquote sowie die jeweils Führenden in den Kategorien Shutouts und Siege.
Abkürzungen: Sp = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), S = Siege, N = Niederlagen, OTN = Overtime-Niederlagen, GT = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GTS = Gegentorschnitt; Fett: Saisonbestwert; Erfasst werden nur Torhüter mit mehr als 240 absolvierten Spielminuten. Sortiert nach bestem Gegentorschnitt.
Weblinks
- Stanley-Cup-Playoffs 2023 auf hockey-reference.com