Anne Haug (* 20. Januar 1983 in Bayreuth) ist eine deutsche Triathletin. Ihr größter Erfolg ist der Gewinn des Ironman Hawaii 2019. Sie ist deutsche Duathlon-Meisterin der Jahre 2008 und 2009, Deutsche Vizemeisterin Triathlon des Jahres 2009, Vizeweltmeisterin Triathlon (2012), Deutsche Triathlon-Meisterin auf der Sprintdistanz (2013) sowie zweifache Olympiateilnehmerin (2012, 2016). Seit Juli 2024 hält sie mit 8:02:38 h die Weltbestzeit für Frauen auf der Ironman-Distanz.

Werdegang

Haug legte an der TU München das Diplom in Sportwissenschaften ab; sie lebt in Bayreuth und München. Trainiert wird sie vom luxemburgischen Diplom-Sportwissenschaftler Dan Lorang, Head of Performance / Head Coach beim Bora-hansgrohe Professional Cycling Team aus München und von Michael Hahn, Dozent an der Technischen Universität München und ehemaliger Spitzenschwimmer des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV). Anne Haug tritt für die Vereine Team Icehouse Bayreuth und LAZ Saarbrücken an.

Deutsche Duathlon-Meisterin 2008 und 2009

2007 wurde sie Europameisterin Wintertriathlon in ihrer Altersklasse (20 bis 24 Jahre).

2008 wurde sie Deutsche Duathlon-Meisterin und sie konnte diesen Erfolg im Folgejahr nochmals wiederholen. Bei der Duathlon-Weltmeisterschaft belegte sie 2009 den fünften Rang.

Ende 2011 zog Anne Haug auf eigene Faust nach Australien um, um sich dort mit ihrem neuen Coach Darren Smith gezielt auf die Olympischen Spiele in London und das dafür nötige Qualifikationsrennen im Mai 2012 in Madrid vorzubereiten. In Madrid qualifizierte sie sich gemeinsam mit Svenja Bazlen für einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen und die beiden gingen dort zusammen mit Anja Dittmer für Deutschland an den Start. Anne Haug belegte im Rennen mit einer Zeit von 2:01:35 h den elften Rang.

Vizeweltmeisterin Triathlon 2012

Mit ihrem Sieg beim Grand Final in Neuseeland wurde sie im Oktober Vizeweltmeisterin 2012. Sie platzierte sich damit als beste und erste Deutsche in den Medaillenrängen der seit 1989 ausgetragenen Weltmeisterschaften auf der Kurzdistanz.

Im August 2013 wurde Anne Haug in Hannover Deutsche Meisterin auf der Triathlon-Sprintdistanz. Bei der WM-Rennserie 2013 wurde sie nach sieben Rennen im September in London Dritte. Sie schloss sich wieder dem Verband an und trainiert seitdem auch wieder unter ihrem früheren Trainer Dan Lorang. Bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres 2013 landete Anne Haug auf dem 16. Rang.

Ende Mai 2014 verletzte sich Anne Haug in London beim Rennen der WM-Serie und musste die geplanten Starts für die nächsten Rennen absagen. Auf der Triathlon-Sprintdistanz wurde sie im Juni 2015 Deutsche Vizemeisterin.

Sie konnte sich als erste Triathletin der DTU im August 2015 für einen Startplatz bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro qualifizieren und sie bestätigte ihre Nominierung im April 2016 mit dem vierten Rang in Kapstadt. Die Triathlon-Weltmeisterschafts-Rennserie 2015 schloss sie nach zehn Rennen im September als fünftbeste Deutsche auf dem 29. Rang ab. Im Mai 2016 wurde sie als beste Deutsche Fünfte bei der Triathlon-Europameisterschaft auf der olympischen Distanz. Beim Triathlon-Wettbewerb der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro belegte sie den 36. Platz. Danach wechselte sie auf die längeren Distanzen.

Bei ihrem ersten Start auf der Mitteldistanz konnte sie im September 2017 den Ironman 70.3 Lanzarote gewinnen. Bei ihrem ersten Start auf der Ironman-Distanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) belegte sie im Juli 2018 bei den Ironman European Championships in Frankfurt am Main den vierten Rang. Im September wurde sie in Südafrika Dritte bei den Ironman 70.3 World Championships. Bei ihrem ersten Start auf Hawaii belegte die damals 35-Jährige im Oktober beim Ironman Hawaii den dritten Rang. Sie erreichte die erste deutsche Medaille bei den Frauen seit 2008 (Sandra Wallenhorst) und mit dem schnellsten Marathon des Tages bei den Frauen (2:55:22 h) stellte sie die siebtschnellste je auf Hawaii gelaufene Zeit ein.

Siegerin Ironman World Championships 2019

Im August 2019 erzielte sie beim Ironman Copenhagen einen neuen Streckenrekord und hält seitdem mit ihrer Siegerzeit von 8:31:32 h zugleich den deutschen Rekord auf der Ironman-Distanz. Im Oktober konnte die damals 36-Jährige als erste deutsche Athletin den Ironman Hawaii für sich entscheiden. Im Dezember wurde Anne Haug von den Lesern des Magazins Triathlon zur Triathletin des Jahres gewählt.

Vizeweltmeisterin PTO 2020

Im Dezember 2020 wurde sie in Florida hinter der Kanadierin Paula Findlay Vizeweltmeisterin bei den PTO Professional Triathletes Organisation World Championships.

Im März 2021 wurde ein geplanter Start bei der Challenge Miami (1,5 km Schwimmen, 60,3 km Radfahren und 16,9 km Laufen) durch einen positiven Corona-Testbefund vereitelt. Im Mai 2021 konnte die 38-Jährige auf der Mitteldistanz die Erstaustragung der Challenge St. Pölten für sich entscheiden und im Juni wurde sie im Rahmen der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl Zweite bei der ETU-Europameisterschaft auf der Triathlon-Halbdistanz.

Im März 2022 wurde sie Zweite im Ironman 70.3 Lanzarote. Im Mai wurde sie Dritte bei den erstmals außerhalb von Hawaii ausgetragenen und vom Oktober 2021 verschobenen Ironman World Championships. Beim Ironman Hawaii 2022 wurde sie im Oktober ebenso Dritte, hinter der US-Amerikanerin Chelsea Sodaro und der Britin Lucy Charles-Barclay.

2. Rang Ironman World Championships 2023

Im Oktober 2023 wurde Anne Haug Zweite im Ironman Hawaii und stellte eine neue Rekordzeit für die Marathondistanz ein. Sie war 2023 die Erstplatzierte der „Triathlon Money List“ – als bestverdienende Athletin mit 335.788 US-Dollar an Preisgeldern.

Im Mai 2024 gewann die 41-Jährige den Ironman Lanzarote und stellte mit ihrer Siegerzeit von 9:06:40 Stunden hier einen neuen Streckenrekord ein. Mit dem Ironman 70.3 Nizza gewann sie im Juni in Frankreich an der Mittelmeerküste ihr sechstes Ironman-70.3-Rennen.

Im Juli 2024 verbesserte Haug bei der Challenge Roth die Weltbestzeit für die Langdistanz auf 8:02:38 Stunden.

Bei den Ironman Championships der WTC in Nizza, im September 2024 musste Haug wegen eines Raddefektes frühzeitig aufgeben.

Auszeichnungen

  • 2022 Bayerische Botschafterin des Sports
  • 2020 Bayerischer Sportpreis, „Bayerische Sportmomente für die Ewigkeit“
  • 2019 Triathletin des Jahres
  • Bei der Wahl zur Deutschlands Sportlerin des Jahres 2019 belegte sie hinter Weitsprungweltmeisterin Malaika Mihambo Platz zwei.

Sportliche Erfolge

Publikationen

  • Anne Haug: Olympische Distanz: Effizient trainieren mit der Profi-Strategie. spomedis, Hamburg 2016, ISBN 978-3-95590-095-3.

Persönliches

Anne Haug erlernte erst mit 20 Jahren während ihres Studiums der Sportwissenschaft das Schwimmen.

Weblinks

  • Offizielle Website von Anne Haug
  • Anne Haug im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Profil und Resultate von Anne Haug in der Datenbank der ITU auf Triathlon.org, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
  • Profil für Anne Haug (Triathletin) beim Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, abgerufen am 26. Februar 2016
  • Anne Haug in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise


Der Deutsche Olympische Sportbund

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