Die Ausdrücke Kannegießerei und Kannegießern bezeichnen schwätzerisches Politisieren ohne viel Sachverstand. Ein Kannegießer ist ein Stammtischpolitiker oder politischer Schwätzer.
Ursprünglich bezeichnete das Wort „Kanne(n)gießer“ einen Zinngießer, da von den Tätigkeiten in diesem Handwerk die Kannenproduktion besonders bedeutsam war. Die übertragene Bedeutung wurzelt in der Komödie „Der politische Kannengießer“ (Den politiske Kandestøber, Uraufführung in Kopenhagen 1722) des dänisch-norwegischen Dramatikers Ludvig Holberg, die von einem Hamburger Zinngießer handelt, der mit beschränktem Verstand große politische Reden führt. In diesem Sinne war das Wort im 19. Jahrhundert allgemein gebräuchlich. Im 20. Jahrhundert wurde er weitgehend durch Begriffe wie „Stammtischparolen“ verdrängt.
Belege
Einzelnachweise
Weblinks
- Kannegießerei bei Stettenheim
- Die Frankfurter Kannegießerei (Eine politische Kannegießerei) (PDF; 268 kB)