Masters of the Universe – Revelation ("revelation"; englisch für "Enthüllung", "Offenbarung") ist eine US-amerikanische Animationsserie von Showrunner Kevin Smith. Es handelt sich um eine Fortsetzung im Geiste zur 1983 bis 1985 veröffentlichten Zeichentrickserie He-Man – Im Tal der Macht, die auf der Mattel-Actionfiguren-Serie Masters of the Universe basiert. Anfangs als direkte Fortsetzung angekündigt wurde diese Aussage später relativiert, da die Rechte an der alten Trickserie nicht mehr bei Mattel liegen und daher eine offizielle direkte Fortsetzung nicht möglich war. Im Gegensatz zur Originalserie richtet sich das Sequel an ein eher erwachsenes Publikum und bedient sich verschiedener Quellen auch abseits der Zeichentrickserie von Filmation als Grundlage.
Handlung
Teil 1
Angesiedelt auf dem fiktiven Planeten Eternia soll Teela gerade zum Waffenmeister befördert werden, als Skeletor zum wiederholten Mal Castle Grayskull angreift. In der Schlacht gelingt es Skeletor, bis in die Tiefen des Schlosses vorzudringen, wo die Magie lagert. Er verleitet He-Man dazu, sein Schwert gegen ihn einzusetzen. He-Man durchbohrt ihn, aktiviert aber dabei versehentlich den Schrein, in dem die Magie lagert. Skeletor setzt diese frei. Die Welt droht vernichtet zu werden, doch He-Man sammelt die Energie mit seinem Schwert auf. Dabei stirbt er jedoch. Anschließend erfährt Teela, dass He-Man eigentlich Prince Adam ist und einige ihrer Freunde eingeweiht waren. Wütend verlässt sie den Palast. Auch der König ist entrüstet und verbannt alle, die davon wussten, darunter auch Orko und Man-At-Arms.
Teela findet mit Andra eine neue Freundin und schlägt sich durch Eternia, in der die Magie fast gänzlich verschwunden ist. Tri-Klops hat inzwischen eine Technomanten-Sekte gegründet, die Technologie verehrt und versucht, die Menschheit zu versklaven. Bei einem ihrer Aufträge trifft sie auf Evil-Lyn, die versucht, die Magie zurück auf die Welt zu bringen. Die drei bilden eine Allianz und rekrutieren mit Man-At-Arms, Orko und Roboto alte Freunde, die sie dabei unterstützen. Sie bereisen das Land der Toten und Preternia. In Preternia, einer Art Himmel, treffen sie auf He-Ro und Prince Adam. Sie schmieden das Schwert der Macht neu und es gelingt ihnen, zurück nach Eternia zu gelangen. Dort soll Prince Adam die Worte der Macht sprechen, um die Magie erneut zu entfesseln. Gerade als er die Transformation zu He-Man beginnt, wird er von dem plötzlich erscheinenden Skeletor mit dessen Stab erstochen (ob Adam dies überlebt ist unklar). Skeletor nimmt das Schwert der Macht an sich; Evil-Lyn wendet sich von den anderen ab und schließt sich wieder ihrem alten Anführer an. Dieser verwandelt sich nun mit dem Schwert der Macht (so wie Adam es sonst für die Verwandlung in He-Man nutzt) und wird zum mächtigen "Skelegod".
Teil 2
Im zweiten Teil wird Evil-Lyn zu Dark-Lyn und gelangt zu der Überzeugung, dass das Universum nur gerettet werden kann, wenn es vernichtet wird. Sie beschwört Scare-Glow und die Armee von Subternia. Adam verwandelt sich zunächst in Savage He-Man und wird mit seinem Vater wiedervereinigt. Beim Kampf um Eternias Zukunft werden die Todfeinde Skeletor und He-Man kurzzeitig Verbündete. Teela wird zur neuen Sorceress und kann Dark-Lyn besiegen. Evil-Lyn schwört anschließend der Magie ab und He-Man und Teela können Eternia vor dem Untergang retten. Am Ende triumphiert das Gute. Andra wird zur neuen Man-at-Arms ernannt. Teela kann die Verpflichtungen der Sorceress mit ihren Freunden und Familie verbinden und auch Orko kehrt zurück von den Toten.
Am Ende macht sich neues Unheil bereit, als Skeletor von Motherboard assimiliert wird und sich das Symbol der Horde zeigt.
Hintergrund
Das Sequel zu He-Man – Im Tal der Macht wurde erstmals am 18. Dezember 2019 angekündigt. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass sich das Sequel eher am japanischen Anime-Stil orientieren soll und auf Erwachsene abzielt. Eine zweite Serie, die vorwiegend aus CGI besteht, sollte sich dagegen eher an Kinder richten. Als Showrunner wurde Regisseur Kevin Smith vorgestellt. Den Titel Masters of the Universe – Revelation gab Smith anlässlich der Power-Con am 18. August 2019 bekannt.
Es besteht keine Verbindung zur Serie She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen, die ebenfalls auf Netflix veröffentlicht wurde. Auch die Handlungsebene der The New Adventures of He-Man-Serie wird ignoriert.
Die Animationen wurden von den Powerhouse Animation Studios umgesetzt, während Mattel Television als Co-Produzent auftritt.
Die ersten fünf Teile der ersten Staffel wurden am 23. Juli 2021 weltweit über Netflix veröffentlicht. Teil 2 der ersten Staffel folgte am 23. November 2021 und endete mit einem Cliffhanger. Die Fortsetzung Masters of the Universe: Revolution erschien Anfang 2024 auf Netflix.
Episodenliste
Synchronisation
Für die englischsprachige Version übernahm Mark Hamill die Rolle als Skeletor. Der Schauspieler, der vor allem als Luke Skywalker bekannt wurde, ist in den Vereinigten Staaten als Synchronsprecher tätig und durfte unter anderem den Joker in der Batman-Zeichentrickserie sprechen. Weitere Rollen wurden mit Lena Headey, Sarah Michelle Gellar, Liam Cunningham, Diedrich Bader und Chris Wood besetzt. Mit Alan Oppenheimer wurde ein prominenter Sprecher aus der alten He-Man-Serie für die neue Serie gewonnen. Oppenheimer hatte damals Skeletor gesprochen, nun leiht er Moss-Man seine Stimme.
Die deutsche Synchronisation wurde vom CSC-Studio angefertigt. Die Dialogregie übernahm Johannes Semm.
Rezeption
Unter den Fans fielen die ersten Reaktionen gemischt aus. Vielen eingefleischten Fans erschien es so, als habe Kevin Smith He-Man quasi abserviert und durch Teela als Hauptcharakter ersetzt, obwohl sich die Plakate und Trailer zur Serie vor allem auf He-Man konzentriert hatten. Zudem hatte Kevin Smith vor Ausstrahlung der Serie explizit versichert, He-Man werde nicht für Teela „beiseitetreten“. Als He-Man jedoch bereits in der ersten Folge getötet wurde und sich die Serie in Folge auf Teela konzentrierte, fühlten sich viele Fans von Kevin Smith getäuscht und belogen. Auch waren vielen Fans zu viele starke weibliche Charaktere präsent, die in der alten Serie eher Beiwerk waren. Ebenso sorgte die Diversität der Figuren für Aufregung in Fankreisen. Andere kamen nicht mit dem eher erwachsenen Stil der Serie klar, bei dem auch Charaktere sterben. Die Reaktionen waren teilweise so stark, dass sich Kevin Smith im Branchenmagazin Variety für seine Version rechtfertigte. Er rechtfertigte sich unter anderem damit, dass auch die alte Serie „woke“ gewesen sei. Zudem ließ er offen, ob He-Man im zweiten Teil eventuell eine größere Rolle bekommen würde.
Wesentlich erfolgreicher war die Serie bei den Kritikern, die fast alle den neuen Ansatz lobten. Glenn Riedmeier von Fernsehserien.de schrieb nach Ansicht der ersten drei Folgen: „Bis hierhin macht das Wiedersehen mit den „Masters of the Universe“ aber schon einmal großen Spaß. Wer mit der alten Serie aufgewachsen ist und noch einmal seine unbeschwerte TV-Kindheit aufleben lassen möchte, kommt an der Fortsetzung nicht vorbei.“ Auch Serienjunkies.de lobte die Serie.
Weitere Medien
Der Comicverlag Dark Horse Comics veröffentlicht begleitend zur Serie eine Art Prequel zur Zeichentrickserie. Geplant ist eine Miniserie mit vier Ausgaben. Die erste Ausgabe erschien am 7. Juli 2021.mit einem Cover von Mike Mignola. Die Story stammt von Kevin Smith, Rob David und Tim Sheridan, die Zeichnungen von Mindy Lee. Ausgabe 2 ist für den 11. August geplant.
Gleichzeitig mit dem ersten Teil wurde mit Revelations: The Masters of the Universe Revelation Aftershow eine Art Making-of-Dokumentation veröffentlicht, die von Kevin Smith, Rob David und Tiffany Smith moderiert wurde und Grußworte der englischen Synchronsprecher enthält.
Weblinks
- Masters of the Universe – Revelation bei IMDbVorlage:IMDb/Wartung/Unnötige Verwendung von Parameter 2
- Masters of the Universe – Revelation bei Fernsehserien.de
Einzelnachweise
